Mittelalter Wiki
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Der Albigenserkreuzzug richtete sich gegen die Glaubensgemeinschaft der Albigenser bzw. der Katharer (Ketzer) in Okzitanien (Südfrankreich). Ins Leben gerufen wurde er im Jahre 1209 von Papst Innozenz III., die militärische Führung oblag Simon IV. von Montfort, zum geistlichen Führer war Arnold Amalrich als päpstlicher Legat ernannt worden.

Beschreibung[]

Der Albigenserkreuzzug dauerte von 1209 bis 1229 und hinterließ in Südfrankreich (Okzitanien) große Verwüstungen, besonders im Gebiet des Grafen Raimund VI. von Toulouse, welcher zusammen mit dem Großteil des okzitanischen Adels die Katharern unterstützte.

  • 1208 - Die Ermordung des päpstlichen Legaten Peter von Castelnau gibt Papst Innozenz III. den Anlass zu den Albigenserkriegen.
  • 1209 - Beginn des Albigenserkreuzzugs. Einnahme und Massaker von Béziers; die Stadt wird niedergebrannt und alle Einwohner getötet. Fall von Carcassonne. Ernennung Simon de Montforts zum Befehlshaber des Kreuzzugsheeres.
  • 1210 - Die Belagerung und Einnahme von Bram endet mit der Verstümmelung und Vertreibung von etwa 100 Ketzern; Fall der Stadt Minerve und der Burgen von Termes und Puivert.
  • 1211 – Die Kämpfe von Graf Raimund VI. von Toulouse gegen das Kreuzritterheer wird zum Zentrum des Konfliktes. Raimund wird seines Landes für verlustig erklärt und das Kreuzheer mit Vollziehung des Urteils beauftragt. Belagerung und Einnahme der Burgen von Lastours; Belagerung und Scheiterhaufen von Lavaur; Belagerung und Scheiterhaufen von Cassés; Scheitern der Einnahme von Toulouse; Schlacht bei Castelnaudary.
  • 1212 - Eroberung der Gebiete des Bas-Quercy, des Agennais und der Grafschaft Comminges durch das Kreuzritterheer; Eroberung und Zerstörung der Ortschaft Saint-Marcel (bei Cordes).
  • 1213 - Schlacht bei Muret: Simon IV. von Montfort schlägt Raimund VI. und seinen Vetter, König Peter II. von Aragon, letzterer stirbt. Toulouse ergibt sich kampflos. Simon wird mit Languedoc belehnt.
  • 1214 - Graf Raimund VI. von Toulouse flieht nach England, der Heimat seiner 3. Ehefrau Johanna Plantagenet.
  • 1216 - Papst Innozenz III. stirbt, sein Nachfolger wird Honorius III.
  • 1217 - Rückkehr von Raimunds VI. nach Toulouse; Beginn der 2. Belagerung.
  • 1218 - Rückeroberung von Toulouse durch Raimund VI.; Simon de Montfort fällt vor Toulouse. Sein Nachfolger wird sein Sohn Amalrich von Montfort.
  • 1219 - Prinz Ludwig, Sohn des französischen Königs Philipp II., belagert Toulouse, ohne Erfolg.
  • 1222 - Raimund VI. stirbt. Nachfolger wird sein Sohn, Raimund VII. von Toulouse, der die Führung des Widerstandes übernimmt.
  • 1224 – Amalrich von Montfort verlässt Okzitanien und verkauft seine eroberten Besitzungen an König Ludwig VIII. von Frankreich.
  • 1226 - König Ludwig VIII. von Frankreich führt einen erneuten Angriff auf Südfrankreich, welches sich größtenteils unterwirft. Raimund II. Trencavel geht ins Exil nach Aragón; Pierre Isarn, ein Katharerbischof, stirbt auf dem Scheiterhaufen in Caunes-Minervois; Ludwigs VIII. stirbt im selben Jahr (Regentschaft Blankas von Kastilien).
  • 1227 – Sein Sohn und neuer König Ludwig IX. von Frankreich führt den Krieg gegen die Albigenser fort.
  • 1228 - Graf Raimund VII. von Toulouse gibt den Widerstand auf.
  • 1229 - Raimund VII. unterzeichnet den Vertrag von Paris, welcher Okzitanien in das Königreich Frankreich eingliedert. Die gleichzeitig in Toulouse errichtete päpstliche Inquisition vollendet die gewaltsame Bekehrung des Landes. Ende des Kreuzzuges.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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