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Buchonia bzw. Bacenis (lat. bacenis silva) hieß nach Cäsar der Wald in Magna Germania‎, der wie eine natürliche Mauer Cherusker und Sueben voneinander trennte.

Beschreibung[]

Cäsar schreibt im "De Bello Gallico" (6, 10, 5): ".. Dort (an der äußersten Grenze des Landes der Sueben) sei der ungeheuer große Wald Bacenis, der, gewissermaßen eine natürliche Grenzmauer, Sueben und Cherusker voneinander trenne, indem er Einfälle und Beschädigungen unmöglich mache..." [1]

Buchonia bezeichnete das Gebiet der nördlichen Rhön und des Fuldaer Beckens, und ist ungefähr identisch mit dem heutigen Osthessen, zeitweise auch des südlichen Vogelsberges bis zur Wetterau. Es ist ein ursprünglich keltisch besiedeltes Waldgebiet und später ein fränkischer Gau.

Geschichtliches[]

In der römischen Geschichtsschreibung ist Buchonia ein Waldgebiet nördlich des Limes, die erste Nennung ist im Jahr 53 v. Chr. belegt. Ab dem 8. Jh. findet der Untergau des fränkischen Grabfeldgaus als politisches Verwaltungsgebiet Erwähnung. [2]

Im Mittelalter hieß die Gegend von Fulda Boconia, Bochonia, Buohhunna für 'Buchenwald, Buchenland' und noch im 16. Jh. die Buchen, was auf eine Vorherrschaft der Buche schließen lässt. Die Untersuchung von Holzresten in den Pfahlbauten zu Fulda aus spätrömischer Zeit einerseits und das Zeugnis Sebastian Münsters aus dem 16. Jhd. anderseits lehrt, dass neben der Buche auch die Eiche hier stark vertreten war [3].

Etymologie[]

Die Bezeichnung 'Bacenis' deckt sich mit Boconia, Buconia, Buohhunna, wie im Mittelalter die waldige Umgebung von Fulda hieß, und stellt eine Ableitung aus dem germanischen Wort für die Buche, *bókó-, dar, das hier aber noch das dem germanischen ó vorausliegende á zeigt.

Quellen[]

  • Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. R. Much. S. 17, 21.
  • Indogermanische Forschungen. Hrsg. V. Brugmann und Streitberg. Straßburg 1891 ff.
  • Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. 1, S. 150, 344.

Einzelnachweise[]

  1. De Bello Gallico (Wikibooks): Liber VI - Kapitel X. Gaius Iulius Caesar. Paralleltext Lateinisch–Deutsch auf Gottwein.de.
  2. Wikipedia: Buchonia (Version vom 10:07, 13. Okt. 2015‎)
  3. Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum (Internet Archive). Johannes Hoops. Straßburg 1905. S. 176. 654
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