Mittelalter Wiki
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Als Beinlinge bezeichnet man eine mittelalterliche Beinbekleidung die aus zwei nicht miteinander verbundenen Hosenbeinen besteht. Der Begriff "Beinlinge" ist allerdings eine moderne Neuschöpfung, um Verwechselungen zwischen dem modernen Begriff Hose und dem mittelhochdeutschen hose zu vermeiden.

Geschichte

Beinlinge sind die Vorgänger der heutigen Hose. Es handelt sich dabei um eine Art Strumpfpaar oder einzelne Hosenbeine. Die Beinlinge wurden durch Bändchen oder Schlaufen an einem Gürtel gehalten. Der bisher älteste Nachweis von Beinlingen stammt aus der Jungsteinzeit.

Auch im Mittelalter fanden Beinlinge eine weite Verbreitung in der allgemeinen Mode. Sie wurden mit Nestelbändern an der Brouche befestigt und bedeckten die gesamten Füße. Seltener hatten sie auch nur einen Steg. Für den Gebrauch der Beinlinge im Freien zog man noch Schuhe oder Stiefel über sie; im Innenbereich dagegen versah man sie oft direkt mit einer Ledersohle und trug sie schuhlos. Sie wurden in der langen Form ausschließlich von Männern getragen. Frauen hingegen trugen häufig kniehohe Beinlinge, die mittels Strumpfband befestigt wurden und somit eher an moderne Kniestrümpfe erinnern.

Bis ins 14. Jahrhundert wurden die Beinlinge mit einem Band am Gürtel der Brouche befestigt. Später wurden sie an das Wams angenestelt, wie man das Anbinden nannte. Um einen besseren Halt der Beinlinge zu erlangen, wurden sie oft zusätzlich mit Kniebändern verwendet, die direkt unterm Knie saßen. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurden die Beinlinge immer länger, so dass sie letztendlich zusammengenäht wurden und die moderne Hose bildeten.

Quellen

Wikipedia
Dieses Dokument basiert in seiner ersten oder einer späteren Version auf dem Artikel „Beinlinge“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 29. Aug. 2011‎ und steht unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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