Mittelalter Wiki
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Das zur Münzerzeugung bestimmte Metall wurde nach dem Einschmelzen entweder in die Form flacher oder gewölbter Kuchen, Gußkuchen, gebracht oder zu Stäben... zu Barren geformt. Zu Münzzwecken geschah das in viereckige, flache Formen eingegossene Barren, die dünn und blechartig sein konnten. Diese nannte und nennt man Zain.

Beschreibung[]

Barren und Zaine sind vom Standpunkt der Münzprägung Halberzeugnisse, da sie erst durch weitere Arbeiten, das Hämmern, Glühen, Stückeln, Justieren usw. in die fertige Münze verwandelt werden sollen. Da indessen der sog. innere Wert der Münze auf ihrem Feingewicht, d.h. auf dem Wert ihres Metallinhalts beruht, so kann auch Zahlung durch Hingabe von Münzstoff, durch Zahlung in Metallbarren, mithin in Ware, statt in Münze erfolgen.

Barrengeld[]

Eisenbarren, 9.Jh

Frühmittelalterliche Eisenbarren, 9. Jh., Bojná. (Archäologisches Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften.)

Größere Zahlungen wurden im Mittelalter in der Tat gern in unverarbeitetem Metall, in Barren wie in Gußkuchen geleistet, so dass man in dieser Zeit geradezu von Barrengeld, von Barrenwährung spricht.

Das Barrengeld in den Urkunden durch das Gewicht des bedungenen Metalls gekennzeichnet, war lange Zeit beliebt, weil man dadurch die bedeutenden Prägekosten sparen konnte, die nicht bloß wegen der häufigen Münzerneuerungen, sondern auch darum drückend waren, weil das gesetzliche Umlaüfsgebiet der Münzen auf enge Bezirke eingeschränkt war, was durch das Rechtssprichwort "Der Heller gilt nur dort, wo er geschlagen ist" ausgedrückt wurde.

Wechslergewinn[]

Wer nun reiste oder Zahlungen in die Ferne zu leisten hatte, zahlte also lieber mit Metall als mit Münze, weil diese in der Fremde nur nach ihrem Handelswert unter Abzug des Wechslergewinns oder geradezu nur als Metall angenommen wurde. Bis zu welchem Grade die Mißachtung der Münzform im Ausland führen konnte, zeigen die Hacksilberschätze im slavischen Osten.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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