Mittelalter Wiki
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Das Kaufmannsgewicht ist im weiteren Sinn soviel wie das im Handel gebräuchliche Gewicht. Vor Einführung des metrischen Gewichts gab es in Deutschland an vielen Orten besondere Handelsgewichte, die oft noch in Handels- und Krämergewicht unterschieden wurden.

Beschreibung[]

Die Kaufmannsgewichte variierten stark, Noch 1851 gab es in Frankfurt a. M., obwohl erst kürzlich 6 ältere Gewichtsarten abgeschafft worden waren, immer noch zehn verschiedene Gewichte, darunter ein schweres und ein leichtes Handelspfund, die sich wie 100 zu 108 verhielten, dreierlei Ellenmaße und dgl.

Die Unterschiede im Kaufmannsgewicht reichen oft weit ins Mittelalter zurück und hängen damit zusammen, daß fremde Kaufleute ihre Handelswaren nach dem Maß verkaufen wollten, das sie mitbrachten. So wurden in Frankfurt a. M. niederländische Schnittwaren nach der brabanter Elle (0,70 m Länge), die französischen nach der Pariser aune (1,18 m) gehandelt. Die Anwendung eines schwereren neben einem leichteren Handelsgewicht, die sich an vielen Handelsplätzen findet, dürfte jedoch mit Grundsätzen der mittelalterlichen Handelspolitik zusammenhängen, welche der eigenen Bürgerschaft wirtschaftliche Vorteile gegenüber fremden Kaufleuten durch viele heutzutage sonderbar anmutende Mittel zuzuwenden bemüht war.

Kaufmannsmark[]

Eine ähnliche Einrichtung im Geldverkehr war die Kaufmannsmark, nach der fremde Kaufleute ihre Preise stellen mußten. Sie kommt in Kölner Urkunden seit dem 12. Jh. vor und wurde durch Erzbischof Konrad I. von Köln im Jahre 1259 auf 135 = 15/16 der gewöhnlichen Zahlmark bestimmt. Den Ausdruck marca mercatorum bezog man auch auf den Feingehalt des Barrensilbers. Er bedeutet soviel wie eine Gewichtmark Silber mit dem ortsüblichen Zusatz, also das, was man auch die marca usualis argenti nannte.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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