Die Wittekindsburg ist ein ehemaliger Königshof aus dem 7. bis 9. Jh. bei Rulle im Nettetal, nördlich von Osnabrück. Mit ihrer Gesamtfläche von ca. 16 Hektar gilt sie als größte frühmittelalterliche Befestigungsanlage in Niedersachsen. [1]
Beschreibung[]
Die Berme (eine ebene Fläche zwischen Wall und Graben) war bei der Ruller Wittekindsburg mit 3 m deutlich breiter als bei römischen Lagern und Kastellen, auch wenn die Umwehrung (mit Wall, Graben, Türmen oder Toren) ansonsten an die eines Limeskastells erinnert.
Der Graben war ein Spitzgraben (8½ : 3½ m), wie man ihn früher nur bei römischen Befestigungen kannte, oft breit und tief, mit seiner Spitze scharf in den Felsen geschnitten.
Außerdem wurden in den Ecken des Hofes Wehrtürme nachgewiesen, die nach innen einsprangen. In der Nordwest-Ecke war er quadratisch mit einer inneren Weite von 5,02 : 5,10 m, in der Südwest-Ecke rund mit 3,10 - 3,30 m innerer Weite.
Trotz vielfachen Suchens kam in der Innenfläche der Wittekindsburg nur ein einräumiges Steinhaus (Einraum) zutage. Als eigentliches Gutshaus (lat. curticula) kann man nur die fest umwallten und mit dem Hof eng verbundenen Teile betrachten, bei der Wittekindsburg die direkten Anhängsel links und rechts.
Galerie[]
Weitere[]
Andere Wittekindsburgen finden sich bei Porta Westfalica im Wiehengebirge (Nordrhein-Westfalen), in Rüssel (Ankum) und als Wallanlage bei Bramsche, ebenfalls nahe Osnabrück.
Quellen[]
- Hoops, Johannes. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 1. Auflage, 4 Bände. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. III, S. 80 ff. (Artikel Königshof)
Einzelnachweise[]
- ↑ Wikipedia: Wittekindsburg (Niedersachsen) (Version vom 23.01.2017)