Mittelalter Wiki
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Die Donarseiche bzw. Donareiche oder auch Donnereiche ist die heilige, dem Donar geweihte Eiche, die Bonifatius gemäß der Vita Bonifatii [1] im Jahre 723/725 bei Geismar (heute Stadtteil von Fritzlar) in Nordhessen fällen ließ. Im deutschen Volksglauben sind Donnereichen, die für eine Verehrung des Gottes Donar sprechen, jedoch nicht mit Bestimmtheit nachgewiesen. [2]

Peterskirche[]

Die Überlieferung sagt, dass Bonifazius nachdem er die heilige Donarseiche bei Geismar gefallt hatte, er statt ihrer eine Peterskapelle zur Ehren von Petrus errichtete.

Der deutsche Germanist und Altphilologe Oskar Dähnhardt (1870-1915) sah in diesem historischen Zeugnis die beste Beglaubigung der aus den Sagen hervortretenden Tatsache, daß Petrus in der Bekehrungszeit den germanischen Donar ersetzte.

So sei es auch keine scherzhafte Spielerei, wenn man noch heute beim Gewitter sage: "Petrus schiebt Kegel", sondern der letzte Rest aus der Zeit, wo das Walten des Gewittergottes auf den Apostel übertragen wurde. [3]

Quellen[]

  1. Vita Sancti Bonifatii (Leben des hl. Bonifatius). Willibald von Mainz, um 760. In "Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters"; BSB
  2. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 4 Bände (1. Aufl.). Johannes Hoops. K. J. Trübner, Straßburg 1911-1919. Bd. I, S. 481
  3. Dähnhardt, Oskar: Natursagen. Eine Samlung naturdeutender Sagen, Märchen, Fabeln und Legenden, 4 Bände, Leipzig/Berlin, 1907-1912. Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007803729
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