Mittelalter Wiki
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Iwar Ragnarsson bzw. Ímar oder auch Imhar (anord. Ívarr; * um 794; † 872/873 ) war im 9. Jhd. ein dänischer Wikingerführer in Schottland und Irland. Er gründete die Uí Ímair-Dynastie, die im Frühmittelalter die irische See dominierte. [1]

Hintergrund[]

Einige irische Quellen stellen Iwar als Bruder von Amlaib Conung dar. Wahrscheinlich war er jedoch einer der berühmten Söhne Ragnar Lodbroks und mit dem Ivar Beinlauss (Ivar der Knochenlose; anord. Ívarr inn beinlausi) der Sagas identisch [2].

Iwar wurde bei seinem Tode "rex Nordmannorum totius Britanniae et Hiberniae" genannt, d.h. "König der Normannen von ganz Irland und Britannien" (Annalen von Ulster, 872). Er herrschte also sowohl über die norwegischen Wikinger Irlands wie über die dänischen Wikinger Englands. Andere Quellen nennen 873 als sein Todesjahr.

Geschichte[]

Als Amlaib Conung im Jahre 856 Irland verließ, übernahm Iwar an seiner statt zwischenzeitlich die Herrschaft über die Wikinger in Irland. Nach Amlaibs Rückkehr kämpften sie 857 gemeinsam gegen die Gall-Gaedhel ("Fremd"-Iren, d. h. Scharen von Iren und Normannen, die nach Art der Wikinger plünderten und deren Sitten angenommen hatten) und töteten in Munster ihren Führer Caitil Finn (Ketil den Weißen).

In den 860er Jahren breiteten die Wikinger unter Amlaib Conung, Iwar und Auisle als ihren Königen ihre Macht über Irland aus und fielen auch in Schottland ein. Während Amlaib im Jahr 870 Schottland verwüstete, kämpfte Iwar teils in Schottland, teils in England. 870-871 kehrten Amlaib und Iwar mit 200 Schiffen und vielen britischen, sächsischen und schottischen Gefangenen nach Dublin zurück.

Nach dem entgültigen Fortgang Amlaibs im Jahr 871 übernahmen dessen Sohn Oistin (Eysteinn) und Iwar die Herrschaft über die Wikinger und verwüsteten ganz Irland. [3]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia (en): Ímar
  2. Normannerne (Internet Archive). Johannes Steenstrup. Kjøbenhavn, R. Klein, 1876. Band I, S. 141 ff. Band II, S. 121
  3. vgl. Norsk historisk Tidsskrift. G. Storm. Ausgabe 2. R. B. II.
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