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Der Kerbschnitt oder auch Kristallschnitt gehört mit zu den ältesten Ornamentiken, die anfangs speziell auf Holz, später auch in andere Stoffe (wie z.B. Stein, Keramik, Bronze, Leder) übertragen wurden.

Beschreibung[]

Der Kerbschnitt wird mit dem Messer ausgeführt. Bei dieser Art der Flächenverzierung sind die Muster überwiegend geometrisch, die mit schräg geführten Schnitten in den Grund hinein getieft werden. Es ergibt sich da eine rein kristallinische Erscheinung des Ganzen, scharfe Kanten und Flächen, vertiefte drei- und mehrseitige Pyramiden und dgl. Man unterscheidet dabei einen Drei- und Vierschnitt, einen mandelförmigen Zweischnitt und einen furchenförmigen Schnitt.

Verbreitung[]

Diese Zierweise, die sehr leicht zu erlernen ist, wurde bei allen germanischen Stämmen angewand und bei vielen oder ihren Nachkommen fast bis in die Gegenwart ausgeübt. Die Verbreitung dieser Ornamentik in Europa geht vom hohen Norden bis nach Spanien, von England bis zum Balkan. Zur höchsten Ausbildung gelangte der Kerbschnitt an den Küstengegenden des nördlichen Europa (besonders bei den Friesen), wo er schon seit dem Frühmittelalter betrieben wurde. Die ältesten erhaltenen Kerbschnittarbeiten in Holz gehören dem 13. Jh. an. Allerdings findet sich diese Technik bereits auf Keramiken der Bronzezeit, wo sie typisch für Süd- und Südwestdeutschland waren, sowie auf der Keramik der Hallstattkultur (Westkreis, Stufe HaC und HaD; 800–450 v. Chr.)

In der Neuzeit wurde diese Technik wiederbelebt und fand unter Anwendung von mehreren Werkzeugen (Schnitzmesser, Hohleisen, Stechbeitel etc.) zur Dekoration von Rahmen, Kästchen, Deckeln und dgl. vielfache Verwertung.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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