Mittelalter Wiki
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Eine Lisene (von frz. lisière - 'Saum, Rand‚ Kante'), auch Mauerblende (engl. pilaster Strips), ist ein dekoratives Merkmal im Bauwesen - eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand. [1]

Angelsächsische Baukunst[]

In der Angelsächsischen Kirchenbaukunst treten Lisenen besonders während der dritten Periode (10. bis 11. Jh.) auf und unterscheiden sich stark von Strebepfeilern, die in dem Stil kaum vorkommen. Diese Lisenen bestehen aus flachen, aufrechten Streifen Mauerwerk, die in der Breite von 10 bis 30 cm variieren und in Zwischenräumen die Mauer hinauflaufen; oben sind sie mitunter durch kürzere, winkel- oder bogenförmige Streifen verbunden.

Solche Streifen sind gewöhnliche Ausschmückungen der Wandungen von Tür- und Fensteröffnungen, und sie werden in diesen Fällen in der Form einer Verdachung rund um den Bogen geführt. Ein Beispiel ist die westliche Tür des Turms der All Saints' Church, Earls Barton.

Hierbei handelt es sich um eine Entlehnung der deutschen Lisenen. Diese kommen in frühaustrasischen romanischen Bauten, wie in St. Kastor, Koblenz und im Stift Gernrode vor, und stammen möglicherweise direkt von den Pilastern der römischen Bauten, wie sie sich in der Torhalle des ehemaligen Kloster Lorsch finden. Da sie auch in norditalienischen Bauwerken, wie z. B. in San Zeno Maggiore, Verona vorkommen, könnten sie aus der Lombardei entlehnt worden sein.

In den angelsächsischen Bauwerken der ersten Periode (7.-8. Jh.), findet sich keine Spur von ihnen; aber sie erscheinen, ähnlich dem "Long-and-short work"-Stil (Eckverband aus Quadern), in einigen der frühesten Beispiele der dritten Periode und erhalten sich bis etwa 1060 (St. Gregory's Minster, Kirkdale in Yorkshire), kommen aber niemals in englisch-normannischen Gebäuden vor.

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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