Mittelalter Wiki
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Nennius ist ein (nicht sicher bezeugter) frühmittelalterlicher Mönch, Gelehrter und Geschichtsschreiber in Wales im Übergang vom 8. zum 9. Jh. Er gilt gemeinhin als Verfasser der "Historia Brittonum", der Geschichte der Briten, ein Werk der Geschichtsschreibung, das kurz nach 820 erstellt wurde und heute in mehreren unterschiedlichen Varianten existiert. [1]

Name[]

Die Form des Namens lautet im ursprünglichen Text Nennius, in der irischen Übersetzung Nemnus oder Nemnius. Die Forscher kennen Ninianus, den Bekehrer der Picten, der bei Beda und Alkuin Nynia, im kymrischen Nyniaw und im Irischen Monenn (mo = ein Kosepräfix) heißt. Somit scheint die Form mit "e" auf irische Herkunft des Verfassers hinzudeuten, was gut dazu paßt, daß gerade in dem von Nennius selber herrührenden Teil der Einfluß irischer Quellen stark hervortritt. Späteren Abschreibern fiel der scheinbare Fehler im Namen auf; sie zogen in ihren eigenen Zusätzen die Form Ninius oder Ninnius vor.

Geschichte[]

Von Nennius' Leben wissen wir nicht mehr, als er selbst in seiner zweiten Vorrede der Historia Brittonum mitteilt: Er stand in einem untergeordneten Verhältnis zu einem Priester Beulan, der sonst völlig unbekannt ist, und er war ein Schüler des heiligen Bischof Elbodwg, der nach den Annales Cambriae im Jahre 809 starb. In 859 lebte Nennius noch, wie aus der Jahreszahl den Quellen hervorgeht; er muß also im letzten Viertel des 8. Jahrhunderts geboren sein. Seine Tätigkeit als Gelehrter und Geschichtsschreiber in der "Historia Brittonum" war vielseitig. Sein Interesse galt besonders den irischen Verhältnissen, was ihn veranlaßte, viele irische Berichte in das Geschichtswerk aufzunehmen.

Quellen[]

  • De ecclesiasticae Brittonum Scotorumque historiae fontibus. Schoell. Berlin 1851, S. 29-37.
  • De la Borderie L' Historia Brittonum attribuee a Nennius et l'Historia Britannica avant Geffroi de Monmouth, Paris 1883, I-83, S. 121.
  • Über die Trojanersage der Britten. Heeger. München, 1886, S. 19-60.
  • Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 3. Von Johannes Hoops, 1918—1919. S. 302.

Einzelnachweise[]

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