Mittelalter Wiki
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Als Ohrschmuck bezeichnet man Schmuck, oft in Form von Hängeschmuck, aus den verschiedensten Materialien, der in allen denkbaren Variationen bei vielen Völkern seit dem Altertum an den Ohren befestigt getragen wurde.

Geschichte[]

Der bisher älteste Fund von Ohrringen datiert auf 6200-5500 v.Chr. und wurde in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei gemacht. Es handelt sich um mehrere 2,5 bis 6 cm große Paare aus Jade. In der sumerischen Stadt Ur (ca. 4000 v. Chr.) wurden mondsichelförmig verdickte Ohrringe von Frauen getragen. In Ägypten sind Ohrringe seit der 18. Dynastie (ca. 1550 v.Chr.) nachweisbar.

Griechische Frauen trugen Ohrschmuck unterschiedlichster Art, auch figürlich verzierte und vasenförmige Gehänge. Byzantinische Ohrgehänge hatten Einfluss auf den Schmuckstil im ganzen Mittelmeerraum und dem islamischen Orient. Aus römischer Zeit kennt man ornamental durchbrochene, mit Steinen besetzte Scheiben als weiblichen Ohrschmuck. [1]

Kupfer- und Bronzezeit[]

Von den Völkern Mittel- u. Nordeuropas kennt man Ohrschmuck erst aus der Metallzeit (ab ca. 4.500 v. Chr.). Aus Funden verschiedener Perioden geht die Verwendung von breiten, offenen Bronzereifen hervor; ab und zu wurde Goldblech zu solchen Ringen verwendet. Nach Menschenbildern aus Bronze vom Ende der Bronzezeit (2200-800 v. Chr.) zu schließen, verwendete man außerdem dünne, geschlossene Metallringe, eine gewöhnliche, sicher unsterbliche Form des Ohrschmucks.

Hallstattzeit[]

Bei der pommerellischen Gesichtsurnenkultur der Hallstattzeit um 700 bis 550 v. Chr. trugen die namensgebenden Gefäße, die Gesichtsurnen, viele solcher Ringe in den Ohren, öfters auch mit Bronzebommeln oder triangulären Klapperblechen behängt.

Völkerwanderungszeit[]

Von der nachrömischen Eisenzeit an war Ohrschmuck, außer in Nordeuropa, durch die Völkerwanderungszeit (375/376 bis 568 n. Chr.) hinweg bis ins Frühmittelalter (8. Jh.) besonders beliebt. Auf dünne Bronze- oder Silberringe hängte man Perlen oder eine kubische, reich verzierte Metallkapseln oder bisweilen ein blumenkelchförmiges Metallblech mit Glasperle. Charakteristisch ist der rosettenverzierte Typus mit Almandineneinlage und grünem Glas oder aus Gold, mit roten und weißen Glaseinlagen und Filigranverzierung. Der Typus lebte noch in karolingischer Zeit (8./9. Jh.) in Nordeuropa.

Frühmittelalter[]

Hochmittelalter[]

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Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Ohrring (Version vom 10.08.2016)
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