Mittelalter Wiki
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Das Pallium ist ein Amtswürdenzeichen von Bischöfen und des Papstes. Es ist ein ringförmiges, etwa 5 bis 15 cm breites Band, eine Art Stola, und wird über dem Messgewand getragen. Üblicherweise sind in einem Pallium sechs schwarze Seidenkreuze eingestickt. [1]

Beschreibung[]

Das Pallium war in seiner ursprünglichen Form bereits bei den Römern ein Abzeichen hoher Würden. Es war zu dieser Zeit ein weites, mantelähnliches Oberkleid, gewöhnlich von weißer Farbe, wie es die Griechen trugen. Es bedeutete überhaupt soviel wie Decke, Hülle, Mantel, insbesondere der Krönungsmantel.

In der katholischen Kirche bezeichnete dann das Pallium einen Teil des päpstlichen und durch päpstliche Verleihung in bestimmten Fällen auch des erzbischöflichen, ausnahmsweise auch des bischöflichen Ornats. Es besteht, wie das Omophorion, in einem drei Finger breiten Streifen aus weißer Wolle, der ringförmig über die Schultern gehenden wurde und vorn und hinten kurz herabfiel.

Bis gegen Ende des Mittelalters hatte das erzbischöfliche Pallium kaum die Breite von 7 cm. Ursprünglich waren auf dieser Binde der drei schwarze, seidene Kreuze (eins auf der Brust, die zwei anderen auf den Schultern), dann dunkelrote und purpurne, später wieder gewöhnlich sechs schwarze Kreuze eingewirkt. In der lateinischen Kirche trug der Papst zuerst allein das Pallium, aber schon Ende des 5. Jhs. verlieh er diese Auszeichnung auch an bevorzugte Erzbischöfe.

Hochmittelalter[]

Auf dem Laterankonzil von 1215 wurde die erzbischöfliche Jurisdiktion ausdrücklich an den Empfang des Palliums durch den Papst geknüpft, und die dafür zu entrichtenden Abgaben (Palliengelder) beliefen sich zuweilen auf viele Tausende. Die weiße Wolle, aus welcher das Pallium gewoben wird, kam von den im Kloster Sant'Agnese fuori le mura (Rom) geweihten und von Nonnen großgezogenen zwei Schafen: an den Vigilien der Apostel St. Petri und Pauli wird die davon gewonnene Wolle die Nacht über auf das Grab der Apostelfürsten niedergelegt, um dadurch die Weihe zu erhalten.

Spätmittelalter[]

In der zweiten Hälfte des 13. Jhds. besaß das weiße Pallium auf typischen Darstellungen drei Rosetten und ermangelte des zuvor gewöhnlich nach vorn herabfallenden Teiles. [2] Am Beginn des 14. Jhds. hing es als einfaches Band um die Schultern. [3]

Galerie[]

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Pallium
  2. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. II, S. 33, Tafel 141
  3. Hefner-Alteneck, Trachten, Kunstwerke. aaO. Bd. III, S. 5, Tafel 149 A
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