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Information Für weitere Personen mit dem Namen "Rudolf" siehe Begriffsklärungsseite.

Rudolf von Rheinfelden bzw. Rudolph von Schwaben war von 1057 bis 1077 Herzog von Schwaben und von 1077 bis 1080 Gegenkönig von Heinrich IV. im Heiligen Römischen Reich.

Beschreibung[]

Rudolf war zunächst ein Anhänger König Heinrichs IV., seines Schwagers. Doch nahm er während der Auseinandersetzungen des Investiturstreits eine gegensätzliche Position zu diesem ein.

Als Kaiser Heinrichs IV. nach seiner Demütigung in Canossa sich wiederholt gegen Papst Gregor VII. erhob, belegte ihn dieser aufs Neue mit dem Bann und forderte die deutschen Fürsten auf, einen anderen König zu wählen. Diese leisteten ihm Folge und wählten 1077 in Forchheim Rudolph von Schwaben zum Gegenkönig.

Heinrich zog nun gegen ihn zu Feld und in der Schlacht bei Hohenmölsen an der Weißen Elster im Jahre 1080 verlor Rudolf seine rechte Hand, welche noch in der Ausstellung des Dom-Museums zu Merseburg aufbewahrt wird. In Folge dieser und anderer Wunden starb er bald darauf in Merseburg, im Schloss seines Anhängers, des Bischofs Werner.

Grabstätte im Merseburger Dom[]

Rudolfs Leichnam wurde im Merseburger Dom beigesetzt und zwar in einer besonders für ihn gebauten kleinen Halle neben der Krypta. Sein Grab bedeckte eine Bronzeplatte mit seinem Bildnis; eine kleine Säule daneben trug eine ewige Lampe; sonst war kein Schmuck dabei angebracht, nur über der Tür sah man die segnende Hand Christi in Skulptur. Später wurde das Denkmal an den Eingang des Chores versetzt, wo es sich noch befindet.

Als in späterer Zeit Heinrich IV. das Grab besuchte und von seiner Umgebung aufgefordert wurde, den Leichnam seines Nebenbuhlers, der ihm die Krone streitig gemacht habe, in alle Winde zu zerstreuen, entgegnete der Kaiser: „Wollte Gott, alle meine Feinde lägen so ruhig, wie dieser hier!“

In den Vertiefungen der Pupille und an der Krone des Reliefs waren ursprünglich Edelsteine eingesetzt. Das reiche Kostüm Rudolfs erinnert durch seinen Schnitt und seine Verzierungen an ähnliche aus der spätrömischen Zeit des 6. und 7. Jhs. Die bronzene Grabplatte war einst vergoldet und trägt die Umschrift: "König Rudolf, dahingerafft für das Gesetz der Väter, zu beklagen nach seinem Verdienst, ist hier im Grab bestattet. Als König war ihm, hätte er in Friedenszeiten geherrscht, niemand seit Karl vergleichbar an Fähigkeiten des Geistes und Schwertes. Dort wo die Seinen siegten, fiel er, heiliges Opfer des Krieges. Der Tod ward ihm Leben: für die Kirche sank er dahin."

Quellen[]

Einzelnachweise[]

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