Mittelalter Wiki
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Crystal keditbookmarks Dieser Artikel wurde am 04.04.2024 als Spotlight vorgestellt.

Das heutige Schleswig-Holstein entwickelte sich aus den mittelalterlichen Herzogtümern Schleswig und Holstein. [1]

Zeitlinie[]

Die Geschichte des vereinigten Schleswig-Holsteins beginnt im Jahre 1386, als Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg die Grafschaft Holstein mit dem Herzogtum Schleswig unter seiner Herrschaft dauernd vereinigte.

Altsteinzeit[]

Vor ca. 15.000 Jahren, in der ausklingenden Altsteinzeit, findet sich der früheste Nachweis des Aufenthalts von Menschen in Schleswig-Holstein: sporadisch genutzte Jagdlager von Rentierjägern, die Pfeil und Bogen mit sich führen, eine harpunenartige Waffe und ein axtähnliches Hiebinstrument. Seit dem Abklingen der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren war „Nordelbien“ als das Land zwischen Elbe und Königsau, dann kontinuierlich besiedelt.

Jungsteinzeit[]

4. Jahrtausend v. Chr.[]

Im 4. Jahrtausend v. Chr. beginnt der Übergang zu Sesshaftigkeit und bäuerlicher Wirtschaft, die neolithische „Revolution“. Ackerbau und Viehzucht erfordern fortgeschrittene Organisation, Planung und die Fähigkeit zur Bodenbearbeitung: Für Wintervorrat und Saatgut muss ein Überschuss erwirtschaftet und aufbewahrt werden. Megalithgräber demonstrieren heute noch diese Kompetenz sowie den Zusammenhalt sesshafter sozialer Gefüge.

3. Jahrtausend v. Chr.[]

Im 3. Jahrtausend vor Christus stehen Rodungen, Dörfer, Weide und Äcker für erste planvolle Eingriffe in natürliche Vegetationsverhältnisse. Wichtigstes Werkzeug des Menschen ist das Steinbeil. Das Pferd wird domestiziert.

Bronzezeit[]

2. Jahrtausend v. Chr.[]

Im 2. Jahrtausend v. Chr. erfolgt eine größere Differenzierung der Gesellschaft: Die Tätigkeit von Handwerkern neben Bauern in größeren Siedlungseinheiten setzt größere Agrarüberschüsse voraus, auch der Import von Bronze: neben der gewöhnlichen Flintsichel findet sich die bronzene Sichel. Der Handel quert die jütische Halbinsel von Westen, auf Wagen mit Scheibenrädern, geritten wird noch nicht.

Vorchristliche Eisenzeit[]

2. Jhd. v. Chr.[]

Im 2. Jhd. v. Chr. erscheinen die Kimbern und Teutonen im nordelbischen Gebiet. Eisen ist der neue Werkstoff. Eine weitere Innovation: der Einsatz des Pferdes als Reittier. Es verbessert Transport und Kommunikation und hat Folgen für die Beherrschung des Raumes.

Germanische Eisenzeit[]

1. Jahrhundert[]

Im 1. Jhd. n. Chr. werden größere Stammesverbände mit sozialer Gliederung erwähnt.

2. Jahrhundert[]

Im 2. Jhd. sind erstmals die „Sachsen“ belegt.

Völkerwanderungszeit[]

5. Jahrhundert[]

Die ungünstigen Siedlungsbedingungen zum Ende der römischen Kaiserzeit im Zusammenhang mit Klimaveränderungen führen zu umfangreichen Migrationsbewegungen, die innerhalb weniger Jahrzehnte weite Teile der jütischen Halbinsel erfassen. Zu Beginn des 5. Jhds. verlassen die Sachsen zusammen mit den Angeln und Jüten ihre Siedlungsgebiete an Nord- und Ostsee und fallen in Britannien ein. Diese Wanderbewegung hinterlässt nördlich der Elbe große Siedlungslücken und viele Dörfer verfallen. [2]

6. Jahrhundert[]

Am Ende der Völkerwanderungszeit hatten sich die nordelbischen Sachsen im mittleren und westlichen Holstein niedergelassen. Die Slawen lebten in Ostholstein, die Dänen und Jüten lebten im südöstlichen Schleswig und die Friesen im westlichen Schleswig und auf den Nordsee-Inseln. [3]

Frühmittelalter[]

8. Jahrhundert[]

Im 8. Jhd. kommt es auf dem Gebiet von Schleswig-Holstein zur Landnahme durch Sachsen, Friesen, Slawen und Jüten.

  • 737 - Erste Bautätigkeit am Danewerk.
  • 770 - Gründung des dänischen Sliesthorps („das Dorf an der Schlei") an der Stelle des späteren Haithabu.
  • 782 - Der angelsächsische Missionar Willehad treibt die Christianisierung in Holstein voran.
  • 798 - Schlacht auf dem Sventanafeld (bei Bornhöved): Die nordelbischen Sachsen verlieren gegen die slawischen Abodriten im Verbund mit den Franken.

9. Jahrhundert[]

Schleswig-Holstein Siedlungsgebiete 800-1100

Siedlungsgebiete im südlichen Jütland / Schleswig-Holstein von etwa 800 bis 1100

Zu Beginn des 9. Jhds. war Schleswig der Mittelpunkt des dänischen Handels. Der dänische Handelsplatz Haithabu entsteht.

Um 800 gab es sowohl im Siedlungsgebiet der nordelbischen Sachsen als auch in Dänemark weder Grundherrschaft noch Lehnswesen. Politische und rechtliche Entscheidungen wurden auf den Thingversammlungen der freien Männer getroffen. Allerdings gab es wohl schon seit der Eisenzeit einzelne Sippen, die durch materielle und symbolische Macht als „Volksadel“ herausragten. Aus ihm rekrutierten sich in den einzelnen Gauen und Untergauen die Anführer (bei den Sachsen 'Overboden' bzw. 'Boden' genannt). Zu diesem Zeitpunkt bildeten sich die drei Gebiete der Dithmarschen, Holsten und Stormarn aus.

  • 800 - Zweite Landnahme der Marschen durch Sachsen an der Küste Dithmarschens und Friesen in den Utlanden.
  • 804 - Karl der Große erobert die drei nordelbischen Sachsengaue (den Holstengau, Stormarn und Dithmarschen) und übergibt diese den Abodriten den nordöstlichen Teil Holsteins, der fortan als Wagrien bekannt wird. Die dort zuvor ansässigen Sachsen (Nordalbingier) werden ins Frankenreich deportiert.
  • 808 - Der dänische König Gudfred gründet Schleswig (Sliaswic) als neue Stadt. Ausbau des Danewerks.
  • 809 - Bau der befestigten fränkischen Stützpunkte Esesfeld und Hammaburg (Hamburg). Zudem beginnt die christliche Mission beginnt in Nordelbien, die allerdings noch ohne nachhaltigen Erfolg bleibt.
  • 818 - Erwähnung des Limes Saxoniae als unbefestigte Grenze zwischen Sachsen und Slawen.
  • 819 - Errichtung der ersten slawischen Burganlage von Alt-Lübeck (slaw. Liubice)
  • 822 - Ludwig der Fromme beauftragt Ebo von Reims mit der nordischen Christianisierung.
  • 830 - Hamburg wird Bischofssitz
  • 831 - Hamburg wird Erzbistum unter Ansgar
  • 844 - Wikinger überfallen Hamburg. Erzbischof Ansgar von Bremen muss fliehen.
  • 846 - Das Erzbistum Hamburg wird aufgehoben
  • 847 - Gründung des Erzbistums Hamburg-Bremen.
  • 848 - Der dänische König Horik I. gestattet Ansgar von Bremen den ersten Kirchenbau in Haithabu.

10. Jahrhundert[]

  • 900 - Haithabu wird von schwedischen Wikingern erobert.
  • 935 - Otto I. errichtet die Billunger-Mark im Abotritenland
  • 940 - Die Dänen erweitern zum Schutz ihres Gebietes den Grenzwall, das Danewerk, erschlagen den Markgrafen und erobern das von den Deutschen besetzte Gebiet im Ostfrankenreich zurück.
  • 948 - Hored wird zum ersten Bischof von Schleswig geweiht. Otto I. der Große bekriegt die Dänen, stellt die Markgrafschaft Schleswig wieder her und bestätigte die von Unterkönig Frotho gegründeten Bistümer Ripen und Schleswig.
  • 953 - Hermann Billung wird Markgraf
  • 965 - Harald Blauzahn wird getauft
  • 968 - Oldenburg in Holstein (Wagrien) wird Bischofssitz
  • 974 - Ein Heer Ottos II. überschreitet das Danewerk, Ansiedlung von Sachsen in Haithabu.
  • 983 - Sven Gabelbart stellt die dänische Herrschaft in Haithabu wieder her; Aufstand der Abodriten unter Mstivoj, Zerstörung Starigards (Oldenburger Wall in Holsten) und Hamburgs.

Hochmittelalter[]

11. Jahrhundert[]

  • 1018 - Aufstand der Liutzen und Abrodriten, Bischof Benno aus Oldenburg in Holstein vertrieben
  • 1025 - Knut der Große erkennt die „Metropolitanrechte“ des Erzbischofs von Hamburg-Bremen an, der damit Missionsarbeit im Norden betreiben darf.
  • 1032 - Die slawischen Abotriten unter Fürst Gottschalk dem Wenden überfallen Stormarn und Holstein.
  • 1035 - Der Kaiser des HRR verzichtet auf seinen Herrschaftsbereich zwischen Eider und Schlei. Die Eider ist nun entgültig die Südgrenze von Dänemark. Das Gebiet zwischen Eider und Schlei bleibt aber weiterhin unbesiedelt.
  • 1043 - Nach dem Sieg auf der Lürschauer Heide wird Gottschalk abodritischer Samtherrscher
  • 1047 - König Harald III. von Norwegen brandschatzt die Wikingersiedlung Haithabu.
  • 1050 - Brandschatzung Haithabus durch Norweger unter Harald Hardrade.
  • 1055 - Ausbau der Burganlage von Alt-Lübeck.
  • 1059 - Dithmarschen gehört zum Herrschaftsbereich der Grafen von Stade.
  • 1060 - Bau der Neuen Burg in Hamburg
  • 1063 - Der Herrschaftsbereich der Grafen von Stade fällt an das Erzbistum Hamburg-Bremen.
  • 1066 - Die Wikingersiedlung Haithabu wird durch einfallende Slawen gänzlich vernichtet. Die Holsteiner zerstören die erzbischöfliche Burg auf dem Süllberg. Kruto wird abodritischer Samtherrscher.
  • 1079 - Beginn des Hafenausbaus in Schleswig
  • 1093 - Schlacht bei Schmilau: Der Slawenfürst Heinrich von Alt-Lübeck besiegt mit Hilfe der nordelbischen Sachsen ein slawisches Heer aus Abodriten und Polaben auf der Schmilauer Heide.

12. Jahrhundert[]

Zu Beginn des 12. Jhds. beginnt im nordfriesischen Wattenmeer die Produktion von Friesensalz durch Verbrennen von seewassergetränktem Torf. In dieser Zeit schuf die Statthalterschaft der dänischen Königssöhne einen vom übrigen dänischen Königreich abgegrenzten Herrschaftsbereich, der für die Herausbildung Schleswigs als Herzogtum entscheidend war. Unter den Schauenburger Grafen wird das slawische Wagrien erobert, kolonisiert und missioniert.

  • 1106 - Lothar I. von Süpplingenburg wird Herzog von Sachsen.
  • 1111 - Adolf I. von Schauenburg erhält vom sächsischen Herzog Lothar I. von Supplinburg die Grafschaften Holstein und Stormarn (mit Hamburg) zum Lehen.
  • 1113 - Knud Lavard wird Grenzjarl von Südjütland.
  • 1115 - Knud Lavard wird Jarl bzw. Herzog Süderjütlands (Schleswig).
  • 1126 - Heinrich von Alt-Lübeck, Samtherrscher der Elbslawen, erlaubt Bischof Vicelin von Oldenburg die Missionierung der ostholsteinischen Slawen.
  • 1127 - Fürst Heinrich von Alt-Lübeck stirbt. Knud Lavard wird König der Abodriten. Vicelin gründet im Gau Faldera (heute Neumünster) ein Augustiner-Chorherrenstift (heute Kloster Bordesholm), um von dort die Christianisierung Wagriens voranzutreiben.
  • 1129 - Knud Lavard wird Samtherrscher der westslawischen Abodriten und erbaut die erste Siegesburg (Bad Segeberg).
  • 1130 - Adolf II., Edler Herr von Schauenburg, wird Graf von Holstein und Stormarn.
  • 1131 - Knud Lavard wird ermordet.
  • 1134 - Lothar I. von Süpplingenburg befehligt den Neubau der Siegesburg (Bad Segeberg).
  • 1137 - Lothar I. von Süpplingenburg stirbt. Heinrich der Stolze wird als Heinrich II. Herzog von Sachsen. König Konrad III. belehnt den Askanier Albrecht den Bären mit Sachsen. Nach der Flucht Adolfs II. erhält Heinrich von Badewide die Grafschaft Holstein-Stormarn.
  • 1138 - Beginn von Kriegszügen der Abodriten in Holstein (Herzogtümer) und der Holsten in Wagrien.
  • 1139 - Die Holsten (Holsteiner, Stormarner und Dithmarscher) erobern das Land der Wagrier (Abodriten). Heinrich der Stolze kehrt nach Sachsen zurück. Adolf II. kehrt nach Holstein-Stormarn zurück.
  • 1142 - Adolf II. wird erneut Graf von Holstein.
  • 1143 - Heinrich der Löwe wird sächsischer Herzog. Heinrich von Badewide erhält die Grafschaft Ratzeburg. Graf Adolf II. von Schauenburg-Holstein erhält Wagrien und gründet die Stadt Lübeck als ersten deutschen Ostseehafen. Beginn der Besiedlung Wagriens durch deutsche Siedler aus Holstein, Stormarn, Westfalen und Holland im Rahmen des mittelalterlichen Landesausbaus (Hochmittelalterliche Ostsiedlung).
  • 1147 - Wendenkreuzzug.
  • 1154 – Heinrich der Löwe erhält von Kaiser Friedrich I. das Recht zur Bischofsinvestitur und setzt die Bischöfe von Oldenburg in Holstein und Ratzeburg ein.
  • 1157 – Waldemar I. wird König von Dänemark. Stadtbrand in Lübeck.
  • 1158 - Adolf II. von Schauenburg und Holstein muss Lübeck an Heinrich den Löwen abtreten.
  • 1159 - „Neugründung“ Lübecks unter Heinrich dem Löwen.
  • 1160 - Verlegung des Bistums Oldenburg in Holstein nach Lübeck (Christianisierung).
  • 1180 - Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen, verliert seine Herzogswürde, seine Lehen und fällt unter die Reichsacht.
  • 1187 - Die Dänen besetzen Rügen, Pommern und Mecklenburg.
  • 1188 - Gründung der Hamburger Neustadt.
  • 1189 - Offizielle Gründung des Zisterzienserklosters Reinfeld (Holstein) in Stormarn.

13. Jahrhundert[]

Im 13. Jhd. überziehen neu gegründete Dörfer und ein dichtes Netz von Städten, die fast alle am Wasser liegen, an Förden und Flüssen, die Grafschaft Holstein und, wenn auch weniger dicht, das Herzogtum Schleswig.

  • 1200 - Beginn des Deichbaus in den Marschen.
  • 1201 - Nordalbingien kommt unter dänische Herrschaft; Albrecht II. von Orlamünde wird Graf von Holstein, Stormarn, Wagrien und Ratzeburg.
  • 1211 - Gründung des Benediktinerinnenklosters Preetz.
  • 1219 - „Erste Marcellusflut“, eine Sturmflut, die vor allem Westfriesland betraf, doch auch an der Westküste Schleswig-Holsteins ertranken rund 10.000 Menschen.
  • 1225 - Adolf IV. wird Graf von Holstein.
  • 1226 - Reichsfreiheitsprivileg für Lübeck.
  • 1227 - Schlacht bei Bornhöved: Graf Adolf IV. von Schauenburg und Holstein besiegt König Waldemar II. von Dänemark. Ende der dänischen Herrschaft in Holstein. Dänemark verliert seine eroberten Gebiete und die Eider wird wieder zur Grenze des dänischen Königreiches.
  • 1229 - Gründung des Zisterzienserinnenklosters Reinbek.
  • 1232 - Abel I., Sohn des Königs Waldemar II. von Dänemark, wird Herzog von Schleswig. Ab diesem Zeitpunkt ist Schleswig als eigenständiges und urkundlich belegtes Herzogtum nachweisbar.
  • 1237 - Herzog Abel I. von Schleswig heiratet eine Tochter des Grafen Adolf IV. von Holstein-Stormarn. Dadurch entsteht eine Verwandtschaft der beiden Linien.
  • 1238 - Stadtrecht für Itzehoe und Oldesloe.
  • 1241 - Schriftliche Fassung des Jütischen Landrechts (Jyske Lov); Vertrag zwischen Hamburg und Lübeck zur Sicherung des Landverkehrs zwischen den Städten.
  • 1242 - Stadtrecht für Kiel.

Spätmittelalter[]

Um die Mitte des 13. Jhds. entwickelte sich Schleswig zum Herzogtum zwischen Eider und Königsau [4]. Seit der 2. Hälfte des 13. Jhds. Fasst der holsteinische Adel zwischen Eider und Schlei Fuß. Über ihn ist das dänische Herzogtum Schleswig mit Holstein verbunden.

  • 1250 - Herzog Abel I. von Schleswig wird König von Dänemark.
  • 1257 - Stadtrecht für Eutin.
  • 1260 - Mechtild, die Witwe von Herzog Abel I. von Schleswig, verpfändet ihren Besitz zwischen Eider und Schlei an ihre Brüder, die Grafen Gerhard I. und |Johann I. von Schauenburg und Holstein. Auch Rendsburg geht an die Grafen von Holstein; Segeberg und Lauenburg erhalten Stadtrecht.
  • 1261 - Erste Holsteiner Landesteilung unter den Söhnen des Grafen Adolf IV. von Schauenburg und Holstein. Johann I. erhält die Grafschaft Holstein-Kiel. Gerhard I. erhält die Grafschaft Holstein-Itzehoe.
  • 1267 - „Luciaflut“, eine Sturmflut mit rund 50.000 Opfern.
  • 1273 - Zweite Landesteilung in Holstein.
  • 1284 - Flensburg erhält das Stadtrecht.
  • 1286 - Erich VI. Menved wird König von Dänemark. Dänen und Deutsche einigen sich, das dänische Fürstentum Schleswig mit der deutschen Grafschaft Holstein unter einem Landesherren zu vereinigen [4].
  • 1290 - Lübeck kauft die Wakenitz und den nördlichen Teil des Ratzeburger Sees. Holstein ist in fünf Grafschaften geteilt, die nach den Lagen ihrer Burgen genannt werden: Kiel, Pinneberg, Plön, Rendsburg und Segeberg.
  • 1296 - Gründung des Herzogtums Sachsen-Lauenburg.

An der Wende vom 13. zum 14. Jhd. kommt der Wachstumsprozess von Bevölkerung und Wirtschaft zum Stehen.

14. Jahrhundert[]

  • 1312 – Erich II. wird Herzog von Schleswig.
  • 1325 - Graf Gerhard III. von Holstein-Rendsburg wird Vormund seines unmündigen Neffen, Herzog Waldemar V. von Schleswig, den Sohn des Herzogs Abel I. von Schleswig.
  • 1326 - Schlacht von Hesterberg: König Christoph II. von Dänemark wird besiegt und aus Schleswig vertrieben. Es wird außerdem festgelegt, dass das Herzogtum Schleswig nie dem König von Dänemark gehören darf. Herzog Waldemar V. von Schleswig wird als Waldemar III. König von Dänemark und übergibt das Herzogtum Schleswig an seinem Vormund Gerhard III. von Holstein-Rendsburg als erbliches Lehen, der ebenso das Königreich Dänemark regiert. Damit sind Schleswig und Holstein zum ersten Mal unter einem Schauenburger Grafen vereint. Graf Johann III. von Plön erhält Fehmarn und Lolland.
  • 1330 - König Christoph II. von Dänemark kehrt auf den Thron zurück. Damit fällt das Herzogtum Schleswig wieder an den Herzog aus Abels Geschlecht zurück, jedoch behält Graf Gerhard III. die Anwartschaft auf Schleswig, Nord-Jütland als Pfand und Fünen als erbliches Lehen.
  • 1332 - Als König Christoph II. von Dänemark stirbt und ist fast ganz Dänemark als Pfand im Besitz der Grafen Gerhard III. und Johanns III., die es gemeinsam regieren.
  • 1340 - Gerhard III. wird beim Versuch, einen Aufstand in Randers (Jütland) niederzuschlagen, ermordet. Waldemar V. von Schleswig wird erneut Herzog. Waldemar IV. Atterdag wird König von Dänemark. Beginn eines 100-jährigen Ringens um Schleswig.
  • 1350 - Pest in Schleswig und Holstein.
  • 1356 - Erster allgemeiner Hansetag in Lübeck.
  • 1361 - König Waldemar IV. von Dänemark überfällt Wisby und erobert die Insel Gotland. Dadurch beginnt ein Krieg mit den Hansestädten, Schweden und Norwegen. Die Holsteiner Grafen kämpfen auf der Seite der Hanse.
  • 1362 - „De grote Manndränke“ („Zweite Marcellusflut“), Sturmflut mit über 100.000 Toten. Die Stadt Rungholt wird zerstört. Danach Beginn der Landgewinnung in Nordfriesland.
  • 1373 - Vergleich von Flensburg. Die Schauenburger Grafen von Holstein geben das besetzte Nord-Jütland frei, behalten jedoch den größten Teil Schleswigs als Pfand.
  • 1375 - Der letzte von Abel I. abstammende Herzog von Schleswig stirbt. Mit Waldemar IV. von Dänemark stirbt ebenso der letzte Nachkomme des dänischen Königsgeschlechts Sven Estridsens. Die dänische Herrschaft übernimmt nun Margareta (die jüngste Tochter Waldemars IV. und Witwe des norwegischen Königs Haakon), als Regentin für ihren unmündigen Sohn Olav II..
  • 1386 - Margareta I. von Dänemark belehnt den Grafen Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg zu Nyborg erblich mit dem Herzogtum Schleswig. Dadurch wird Schleswig und Holstein vereinigt, die Wappen von Schleswig und Holstein werden im Wappen von Schleswig-Holstein zusammengefasst. In einigen Quellen Beginn von Schleswig-Holstein.
  • 1387 - Als Olav II. von Dänemark stirbt, wird seine Mutter, Margareta, Königin.
  • 1390 - Die Plöner (Kieler) Linie des Hauses Schauenburg stirbt aus; Vereinigung der Grafschaften Plön und Rendsburg.

15. Jahrhundert[]

Ab dem 15. Jhd. treffen sich die Stände und Landesherren zu Landtagen.

  • 1403 - Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg erwirbt ganz Holstein (mit Ausnahme des kleinen schauenburgischen Anteils).
  • 1406 - Pest in Lübeck und Neustadt.
  • 1404 - Graf Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg fällt in der Schlacht um Dithmarschen; es kommt zu Erbstreitigkeiten.
  • 1410 - Die Holsteiner greifen Flensburg an. Es beginnt der Krieg um Schleswig.
  • 1420 - Pest in Rendsburg und Lübeck; Eroberung Bergedorfs durch Lübeck und Hamburg.
  • 1435 - Nach 30-jährigem Kampf mit Dänemark erhält Graf Adolf VIII. von Holstein, Sohn des Grafen Gerhard VI. von Holstein-Rendsburg, das Herzogtum Schleswig.
  • 1440 - Pest in Preetz. König Christoph III. von Dänemark muss das gesamte Herzogtum Schleswig als erbliches Lehen an den Grafen Adolf VIII. von Holstein übertragen, der nun als Adolf I. Herzog wird. Damit werden Schleswig und Holstein unter dem gleichen Herrscher zu einem Staat vereint.
  • 1447 - In Dithmarschen etabliert sich der Rat der „Achtundvierziger“, die Kirchspiele verlieren ihre Selbständigkeit.
  • 1448 - Nach dem Tod des Königs Christoph III. von Dänemark bietet der dänische Reichsrat dem Herzog Adolf I. von Schleswig die dänische Krone an. Dieser schwört auf die Constitutio Waldemariana und empfiehlt stattdessen seinen Schwestersohn und nächsten Verwandten mit Anspruch auf das Herzotgum, den Grafen Christian I. von Oldenburg, der nun als Christian I. König von Dänemark wird. Beginn der Herrschaft der dänischen Könige in Schleswig und der Grafschaft Holstein.
  • 1459 - Mit Graf Adolf VIII. von Holstein (bzw. Herzog Adolf I. von Schleswig) stirbt der letzte Schauenburger. Da er keinen unmittelbaren Erben hinterlässt, der in Schleswig und Holstein die Herrschaftsrechte hätte beanspruchen können, steht die durch Adolf vorangetriebene Einheit der beiden Landsteile auf dem Prüfplan. Christian I. von Dänemark macht seinen Erbanspruch auf das Herzogtum Schleswig geltend, während Graf Otto II. aus der Pinneberger Seitenlinie der Schauenburger nur Anrecht auf die Grafschaft Holstein hat.
  • 1460 - Die Stände wollen die Lande nicht wieder trennen und rufen infolge des Beschlusses des „Rats von Holstein“ König Christian I. von Dänemark zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein aus. Seinen Nachkommen wird indes kein unbedingtes Erbrecht zugestanden. Der König beschwört die Rechte und Freiheiten und setzt im Vertrag von Ripen die Unteilbarkeit von Schleswig und Holstein fest („dat se bliven ewich tosamende ungedelt“). Alljährlich soll der Landesherr in Holstein einen Landtag zu Bornhöved und in Schleswig zu Urnehöved halten, ohne dessen Zustimmung keine Bede aufgelegt und kein Krieg angefangen werden dürfe. In des Königs Abwesenheit sollen die Bischöfe von Schleswig und Lübeck mit fünf guten Männern aus jedem der verbundenen Länder alle Sachen richten und verabschieden. Ein Ausschuss der Stände bildet fortan den landesherrlichen Rat. Christian I. kauft dem Grafen von Schauenburg seine Ansprüche für 41,500 Gulden ab. Beginn von "Schleswig-Holstein". Beginn der Herrschaft der holsteinischen Oldenburger und Beginn von Schleswig-Holstein.
  • 1462 - Erste Tagung des Schleswig-Holsteiner Landtages auf Grundlage des „Privilegs von Ripen“.
  • 1464 - Pest in Lübeck und weiteren Orten in Holstein und Dithmarschen.
  • 1465 - Husum wird zum Flecken erhoben.
  • 1469 - Erste Erwähnung des Kieler Umschlags.
  • 1472 - Husum verliert nach der „Rebellion“ gegen Christian I. die Fleckensrechte (Rebellensteuer)
  • 1474 - Kaiser Friedrich III. bestätigt Christian I. von Dänemark die Lehnshoheit über Dithmarschen. Zugleich werden die vereinigten Lande der Grafschaft Holstein, Dithmarschen und Stormarn zum Herzogtum erhoben. Die Dithmarschen verteidigten jedoch ihre Freiheit.
  • 1477 - Brand in Oldesloe; Bau des Holstentors in Lübeck.
  • 1482 - Bei der Wahl des Nachfolgers des Landesherren von Holstein kann keine Einigung erzielt werden. Daher werden die Brüder Johann von Segeberg (König von Dänemark) und der noch unmündige Friedrich (Herzog von Gottorf) aus dem Geschlecht der Oldenburger gewählt. Sie regieren nach dem Grundsatz "gemeinsam regieren, getrennt marschieren".
  • 1484 - Pest in Lübeck, Preetz und Lunden.
  • 1485 - Pest in Preetz; Brand in Flensburg.
  • 1490 - Erste Landesteilung unter den Oldenburgern (Holstein), die auch die Herzogtümer regieren.
  • 1496 - Um unabhängig von Lübeck zu werden, wird für die holsteinischen Städte Kiel, Rendsburg, Itzehoe und Oldesloe das Vierstädtegericht eingerichtet.

Renaissance[]

16. Jahrhundert[]

Seit dem 16. Jhd. breitet sich die Geldwirtschaft aus. Der Adel errichtet seine Gutsherrschaft. Durch Landesteilungen entsteht das Zwergfürstentum Schleswig-Holstein-Gottorf.

  • 1500 - Schlacht bei Hemmingstedt: Die Dithmarscher Bauern besiegen die zahlenmäßig weit überlegenen Truppen des dänischen Königs Johann I. und seines Bruders Herzog Friedrich von Holstein.
  • 1501 - Sturmflut in Nordfriesland.
  • 1502 - Pest in Flensburg
  • 1506 - Sturmflut in Nordfriesland; Pest in Dithmarschen.
  • 1522 - Beginn der Reformation in Husum.
  • 1524 - Herzog Friedrich I. von Schleswig und Holstein wird mit Waffengewalt König von Dänemark; Die Ritterschaft erreicht für ihre Hilfe für Friedrich den Höchststand ihrer Privilegien. Die deshalb zunehmende Verschärfung der Leibeigenschaft und Aneignung der bäuerlichen Arbeitskraft trug zur Blüte der Gutswirtschaften bei.
  • 1530 - Beginn der Hexenverfolgung mit der ersten Verbrennung in Kiel; das Franziskanerkloster in Flensburg wird ein Armenhaus.
  • 1533 - Erbhuldigung des Landtages in Kiel an Christian III. und seine Brüder und damit Anerkennung der Union zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark; bis 1536 versucht Lübeck in der Grafenfehde, sein Handelsmonopol in der Ostsee zu erhalten.
  • 1542 - Der Landtag in Rendsburg vollendet die Reformation in den Herzogtümern durch die Annahme der Kirchenordnung, welche die Verhältnisse in Holstein ordnet: an die Spitze der Kirche tritt ein Propst, ihm zur Seite ein Konsistorium; die bischöfliche Gewalt fällt an den Landesherren, die Wahl der Geistlichen an die Gemeinden; die Mönchsklöster werden aufgehoben, die Nonnenklöster bleiben als (evangelische) Zufluchtsstätten für die unversorgten Töchter des Adels bestehen.
  • 1544 - Die Söhne des Herzogs Friedrich I. von Schleswig und Holstein teilen die Besitzungen des Hauses Oldenburg. König Christian III. begründet die königliche Linie, die in Dänemark bis 1863 herrscht. Sein Halbbruder Johann der Ältere begründet die Haderslebener Linie und Adolf I. begründet das Haus Schleswig-Holstein-Gottorf.
  • 1548 - Pest in Lübeck, Segeberg und Tondern
  • 1557 - Heinrich Rantzau wird königlicher Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und Holstein.
  • 1559 - Schlacht bei Heide („Letzte Fehde“): Herzog Adolf von Gottorf, Herzog Johann der Ältere und der dänische König unterwerfen Dithmarschen. Nach der Eroberung wird das Gebiet aufgeteilt.
  • 1564 - Johann der Jüngere wird nach der erneuten Landesteilung des königlichen Anteils durch Friedrich II. von Dänemark von den Ständen nicht als Landesherr anerkannt und wird damit der erste (von der Landesherrschaft) abgeteilte Herr.
  • 1565 - Pest in Flensburg und Holstein.
  • 1580 - Mit dem Tode Johann des Älteren erlischt Haderslebener Linie.
  • 1581 - Sturmflut an der Westküste. Letzte Landesteilung zu Flensburg: König Friedrich II. von Dänemark und sein Oheim Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf teilen das Erbe Johann des Älteren und ordnen auf längere Zeit den Besitzstand der beiden übrigbleibenden Linien.
    • Friedrich II. stiftet die königliche Hauptlinie, deren Nachfolger den Thron von Dänemark innehälten. Zu ihrem Anteil gehören in Schleswig u.a. Alsen, Flensburg, Hadersleben; in Holstein: Segeberg, Plön und einige Klöster.
    • Johann er Jüngere erhält in Schleswig: Husum, Apenrade und Tondern in Holstein: Neumünster, Oldenburg und Fehmarn.
    • Dithmarschen wird in Norder- und Süderdithmarschen geteilt.
  • 1582 - König Friedrich II. von Dänemark tritt seinem Bruder Johann einige Besitzungen im Amt Hadersleben ab, und dieser begründet die nach einem Schloß benannte Linie Schleswig-Sonderburg.
  • 1584 - Erster bekannter Schutzbrief für Juden in Altona durch die Schauenburger.
  • 1586 - Die Gottorfer stellen fortan den Bischof von Lübeck.

Weiterer Verlauf[]

Die holsteinischen Oldenburger entwickeln frühmoderne zentrale Herrschaftsformen, um die Krisen und Katastrophen des 17. Jhds. zu meistern.

  • um 1600 - Die adligen Gutsbezirke sind im Besitz von etwa der Hälfte der Bauernstellen in Holstein, in Schleswig sind es dagegen nur rund 18 Prozent.
  • 1623 - Die Union von 1533 zwischen den Herzogtümern Schleswig, Holstein und Dänemark wird erneuert.
  • 1625 - Christian IV. von Dänemark und Norwegen tritt auf Seiten der Protestanten in den Dreißigjährigen Krieg ein (Kaiserlicher Krieg).
  • 1626 - Christian IV. von Dänemark und Norwegen unterliegt in der Schlacht bei Lutter. Die Kaiserlichen Truppen marschieren in Schleswig-Holstein ein und verwüsten das Land.
  • 1629 – Der Kaiserliche Krieg endet mit dem Frieden zu Lübeck zwischen Dänemark und Kaiser Ferdinand II.
  • 1634 - „Buchardiflut“, die zweite „grote Manndränke“, bei dieser Sturmflut kamen allein in Nordfriesland 9.000 Menschen um, von der Insel Strand bleiben nur Nordstrand und Pellworm sowie die Hallig Nordstrandischmoor und Reste aus denen später die Hamburger Hallig entstand. Mit der Grönlandfahrt beginnt das "Goldene Zeitalter".
  • 1640 - Das Haus Schauenburg stirbt aus, ihr Besitz mit der Herrschaft Pinneberg fällt an Christian IV. von Dänemark und Norwegen, ein anderer Teil an das Haus Schleswig-Holstein-Gottorf.
  • 1643 - Der Dreißigjährige Krieg greift erneut auf die Herzogtümer über Schleswig und Holstein (Schwedisch-Dänischer Krieg).
  • 1655 - Beginn des Dänisch-Schwedischen Krieges („Polackenkrieg“).
  • 1658 - Ein brandenburgisches Heer mit kaiserlichen und polnischen Truppen besetzt Schleswig-Holstein. Im Kopenhagener Vergleich zwischen Dänemark und Gottorf verliert Dänemark alten Besitz östlich des Sundes, Das Haus Gottorf erhält mit Christian IV. von Dänemark und Norwegen die Souveränität über den herzoglichen Anteil von Schleswig.
  • 1773 – Das Zwergfürstentum Schleswig-Holstein-Gottorf zerbricht in den Konflikten seiner Herzöge mit der königlichen Linie und geht in Dänemark auf.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. Wikipedia: Herzogtum Schwaben (DE). Version vom 03.08.2023.
  2. Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte - SH von A bis Z - Vv - Völkerwanderungszeit
  3. Voss, Hans Peter: Geschichte und Kriegsgeschichte Schleswig Holsteins. Ausgabe vom 08. Februar 2021. Abgerufen am 14.12.2023.
  4. 4,0 4,1 Speer, Sabine: Geschichte Schleswig-Holstein und Dänemark. Abgerufen am 18.12.2023.
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