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Der Pass über den Großen St. Bernhard (2491 m) spielte in der politischen und der Verkehrsgeschichte eine bedeutende Rolle.

Großer St. Bernhardpass[]

Der Große St. Bernhard war in römischer Zeit, mit dem Tempel des Jupiter Poeninus auf der Paßhöhe, im Mittelalter Mons Jovis ("Berg Jupiters"), einer der Hauptalpenpässe des Altertums und des Mittelalters. Er wurde bereits in der Bronzezeit für den Lokalverkehr benutzt. Seit dem 2. Jh.v.Chr. wuchs nach Ausweis der Münzfunde seine Wichtigkeit für den Verkehr.

Cäsar bemühte sich, den Handel über diesen Paß zu sichern, und Kaiser Augustus begann, nach der Gründung Aostas und der Vernichtung der Salasser, mit der Anlegung einer Straße über den Großen St. Bernhard. Der Verkehr blieb rege während der römischen Zeit. In der fränkischen Periode war der Paß samt Aosta in fränkischem Besitz und in karolingischer Zeit der bevorzugteste Paß für die Übergänge der Herrscher und der Hauptverkehrsweg vom unteren Pogebiet nach Nordfrankreich und dem Rhein.

Die Grenzsperren des Langobardenreichs lagen auf der italienischen Seite. Seit der Entstehung des Königreichs Hochburgund (888) gehörte der Paß zu diesem. Schon früher (859) wird ein Hospiz auf dem Großen St. Bernhard erwähnt. Der Verkehr über den Paß war im 9. und 10. Jh. lebhaft und blieb es auch trotz der Beunruhigung des Passes durch die Sarazenen seit 940. Das spätere Hospiz erscheint urkundlich 1125. Von seinem Gründer, dem heiligen Bernhard von Menthon († wahrscheinlich 1086), erhielt der Mons Jovis seinen heutigen Namen.

Kleiner St. Bernhard[]

Der zum mittleren Rhonetal führende Übergang über den Kleinen St. Bernhard (2157 m), die Alpis Graia war wahrscheinlich Hannibals Weg und gewiß bereits von den Kelten und noch früher benutzt Er wurde durch Kaiser Augustus ausgebaut. Im Frühmittelalter tritt er nicht hervor. Seine Bedeutung in römischer Zeit verlor er später im Nordosten an den Großen St. Bernhard, im Süden an den Mont Cenis Pass.

Quellen[]

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