Mittelalter Wiki
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Der Stab (ags. cyne-gyrt) als Insignie spielte schon in der germanischen Rechtssymbolik eine große Rolle und galt frühzeitig bei germanischen Stämmen als Symbol der königlichen Gewalt. Zudem gehörte er später mit zu den wichtigsten Insignien des Heiligen Römischen Reiches.

Beschreibung[]

Der Stab (baculus oder virga) wurde als Insignie vom Zepter (sceptrum) unterschieden. Beide treten nebeneinander auf: das Zepter als Lilienzepter seit Karl dem Kahlen (823–877) in Frankreich, Deutschland und in anderen Ländern; der Stab als längerer Gehstock, der anfangs mit einer Kugel, später mit einer stilisierten Blume oder dem Kreuz abschloss.

Auf einer Darstellung Ottos III. (980-1002) sieht einmal in der Rechten des Monarchen den langen Königsstab und auf dem Stab ein Vogel, den man gewöhnlich als Adler (oder auch als Taube) deutet. Indessen berichtet die unter Otto III. entstandene Graphia aureae urbis daß der Kaiser ein Zepter mit einem goldenen Adler führe, und da die Siegel seit Konrad II. (990-1039) einen Adler darstellen, sitzend teils auf der Hand des Monarchen, teils auf dem Zepter, jedoch nie auf dem langen Königsstab [1], so ist anzunehmen: Ottos III. führte das Adlersymbol auf dem Zepter, und der Zeichner irrte.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. s. Posse, Die Siegel der deutsche Kaiser. Bd. I, Taf. 12 ff.
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