Terra Sigillata (Siegelerde) ist eine tonartige, feine Erde, die anfänglich von den Inseln Malta und Lemnus in Gestalt plattgedrückter kleiner Kugeln in den Handel gebracht wurde.
Beschreibung
Terra sigillata ist teils von weißer, teils von roter, gelber, grüner und grauer Erde. Man schrieb ihr ehemals die Eigenschaft zu, daß die davon gefertigten Gefäße, wenn man giftige Materien in sie bringe, zersprängen. Weitere Fundgebiete liegen in Strigau in Schlesien, bei Goldberg und Janowiz im Herzogtum Jauer. Sie ist in runde Formen geschlagen, und führt auf der einen Seite das Stadt-Siegel, und auf der anderen das Siegel des zeitigen Pachters; daher der Name: gesiegelte Erde. [1]
Terra Sigillata gelangte während der Römischen Kaiserzeit (1 bis 375 n. Chr.) und Spätantike (ca. 284-476 n.Chr.) als Handelsware aus dem römischen Reich über den Limes, von der mittleren Donau her und längs der Nordseeküste zu den Germanen. Die Fundstatistik zeigt die weite Verbreitung und das doch nicht so seltene Vorkommen dieser ebenso schönen wie gebrechlichen Ware in Hessen, Thüringen, Hannover, Altmark, Brandenburg, Preußen und Skandinavien.
Galerie
Quellen
- Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Band 2. Von Johannes Hoops, 1918—1919. S. 390.
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus Conversations-Lexikon: Terra sigillata Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 98.