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Walahfrid von der Reichenau (auch Walahfried), genannt Strabo (lat. der Schielende) (* 809; † 18. August 849) war ein schwäbischer Benediktiner, Dichter und Diplomat.

Beschreibung[]

Walahfrid wurde in eher ärmlichen Verhältnissen am Bodensee geboren. In den Jahren 829 und 838 wirkte er als Prinzenerzieher am karolingischen Hof.

Kaiser Ludwig der Fromme erkor ihn 839 zum Abt des Klosters Reichenau. 824 verfasste er die "Visio Wettini", die in lateinischen Hexametern die Sterbevision seines Lehrers Wetti beschreibt und so die früheste dichterische Umsetzung einer mittelalterlichen Jenseitsvorstellung schuf.

Im Jahre 827 schrieb er den Liber de cultura hortorum ('Von der Pflege der Gärten'), auch bekannt als Hortulus, eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters. In Versform sind in diesem Werk 23 Heilpflanzen aufgeführt.

Im Alter von 40 Jahren ertrank Walahfrid am 18. August 849 in der Loire, während einer diplomatischen Mission an den Hof Karls des Kahlen. Damit verlor die Insel Reichenau als eines der wichtigen Zentren der abendländischen Religion viel von ihrer Bedeutung.

Werke[]

  • De cultura hortorum (hortulus) : über den Gartenbau. - Stuttgart : Reclam, 2002. - ISBN 3-15-018199-2
  • Visio Wettini : die Visionen Wettis. - Sigmaringen : Thorbecke, 1986. - ISBN 3-7995-4080-6
  • Zwei Legenden : Mammes der christliche Orpheus; Blathmac der Märtyrer von Ioan. - Sigmaringen : Thorbecke, 1997. - ISBN 3-7995-0441-9

Literatur[]

  • Glogau, Arthur: Das Klostergärtlein des Walafried : Strabo auf der Bodenseeinsel Reichenau. - Reichenau : s.n., 1958
  • Stoffler, Hans-Dieter: Der Hortulus des Walafried Strabo : aus dem Kräutergarten des Klosters Reichenau. - Sigmaringen : Thorbecke, 1997. - ISBN 3-7995-3506-3
  • Siehe auch: Klosterliteratur

Quellen[]

Wikipedia
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